Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) hat ihren Umsatz 2005 erstmals seit fünf Jahren wieder steigern können. Der Umsatz wuchs auf 94,7 Millionen Euro, der Jahresüberschuss auf 2,1 Millionen Euro. Erstmals seit langer Zeit erhalten die dpa-Gesellschafter wieder eine Gewinnausschüttung.

Die dpa ist eine GmbH mit 191 Gesellschaftern (Zeitungs- und Zeitschriftenverlage, Verleger, Rundfunkanstalten und -gesellschaften), die jeweils maximal 1,5 Prozent des Stammkapitals erwerben dürfen, die Rundfunkgesellschaften insgesamt bis zu 25 Prozent. Angesichts der Medien- und Werbekrise musste die größte deutsche Presseagentur seit 2001 insgesamt 134 Stellen abbauen, im vergangenen Jahr ging die Zahl der fest angestellten Mitarbeiter von 816 auf 784 zurück und soll in diesem Jahr allenfalls geringfügig sinken.

dpa hatte in den vergangenen Jahren Kritik einiger Kunden und Gesellschafter erfahren (4siehe Artikel dpa muss um Akzeptanz kämpfen), verlor bei sinkenden Umsätzen und steigenden Verlusten (4siehe Artikel dpa macht in diesem Jahr Verlust) ein paar Gesellschafter und musste verkraften, dass einige Zeitungen inzwischen ohne den Dienst auskommen. Da die Gebühren für die Basisdienste von der Auflagenhöhe der dpa-Kunden abhängen, bereiten die rückläufigen Druckauflagen deutscher Zeitungen dem Hamburger Unternehmen zusätzliche Probleme.

Ü 1,1 Mio. Euro für die Gesellschafter

Während der dpa-Umsatz im vergangenen Jahr nur um 0,7 Prozent auf 94,7 Millionen Euro stieg, konnten beim Profit deutlich bessere Ergebnisse erzielt werden. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit wuchs um etwa 25 Prozent auf 3,5 Millionen Euro, der Jahresüberschuss sogar um 31 Prozent auf 2,1 Millionen Euro. Von dem Gewinn sollen 1,1 Millionen Euro an die Gesellschafter fließen. Für das Geschäftsjahr 2006 kündigte der neue dpa-Geschäftsführer Malte von Trotha eine weitere Ergebnisverbesserung an.

Das 2002 initiierte Restrukturierungs- und Sparprogramm gilt im Wesentlichen als abgeschlossen. Umsatzeinbußen werden noch immer für den Kurz- und Audiodienst, die Landesdienste sowie den englischen Weltnachrichtendienst gemeldet. Die ostdeutsche Fotodienst-Tochterfirma Zentralbild und die Produktion kompletter Fertigseiten stehen offenbar auf dem Prüfstand. Bis 2009 soll für die gesamte Agentur ein zentrales Newsdesk-System „(Neue Produktions-Infrastruktur“, NPI) etabliert werden, um Kunden alle Dienste gezielter anbieten zu können.