Die amerikanische Wettbewerbsbehörde Federal Trade Commission (FTC) hat am 20. April der mehrheitlichen Übernahme von Vivendi Universal Entertainment durch den US-Medienkonzern NBC zugestimmt. Der neue Konzern, der im Wesentlichen aus dem NBC Network und den Hollywood-Studios des französischen Mischkonzerns Vivendi besteht, firmiert unter dem neuen Namen NBC Universal.

Die Federal Trade Commission (FTC) in Washington gab grünes Licht für die Bildung eines weiteren Global Players der Medienbranche, der sich außer in Amerika und Europa nun auch in Asien engagieren will. Keimzelle des Unternehmens ist das US-Network NBC als eine Tochtergesellschaft des US-Elektronikkonzerns General Electric. Dieses Unternehmen zahlt den Aktionären von Vivendi Universal Entertainment (VUE) für die Übernahme ihres Unternehmens 3,8 Milliarden Dollar in bar, wovon 3,4 Milliarden Dollar direkt an Vivendi fließen. Außerdem sollen Schulden in Höhe von etwa 1,7 Milliarden Dollar übernommen werden.

Zum neuen Medienkonzern NBC Universal gehören jetzt außer dem NBC-Fernsehnetwork auch die Universal Film- und Fernsehstudios, die erst vor vier Jahren als Teil des kanadischen Konzerns Seagram in den Besitz von Vivendi übergegangen waren. Der Transaktionswert betrug damals 34 Milliarden Dollar (4 siehe Artikel Vivendi übernimmt Seagram und Vivendi/Seagram-Fusion perfekt). Außerdem gehören zum neuen US-Medienriesen jetzt vierzehn TV-Programme, einige US-Kabelnetze, Anteile an fünf Themenparks sowie das Programm CNBC. In Deutschland ist NBC Universal an NBC Europe beteiligt, hält 25 Prozent der Gesellschafteranteile von Giga TV und betreibt die beiden Pay-TV-Kanäle 13th Street und SciFi-Channel.

Ü Vivendi senkt Schulden auf 7 Mrd. Euro

Zurzeit ist NBC in den USA noch vor den Konkurrenten Fox, CBS und ABC der erfolgreichste und profitabelste Anbieter von TV-Programmen. Mit der Übernahme der Hollywood-Studios von Universal soll die vertikale Branchen-Integration verbessert werden. Das bedeutet, dass demnächst Filme für die eigenen Kanäle leichter selbst produziert werden können. Für dieses Jahr erwartet NBC einen Umsatz von etwa 13 Milliarden Dollar. Die Einsparungen durch Synergien, die durch die Fusion erzielt werden, sollen etwa 400 bis 500 Millionen Dollar ausmachen. Von den noch 15.000 Mitarbeitern dürften einige ihre Stellen verlieren, im TV-Bereich aber sollen keine Arbeitsplätze abgebaut werden.

Die Aktien von NBC werden zu 80 Prozent von General Electric gehalten und zu 20 Prozent von Vivendi Universal, das durch den Verkauf der US-Tochtergesellschaft seine Schulden deutlich auf nur noch etwa 7 Milliarden Euro reduzieren konnte. Ende 2001 lag der Schuldenstand von Vivendi Univeral noch bei 37,1 Milliarden Euro (4 siehe Artikel NBC und Vivendi Universal fusionieren). Ab 2006 hat Vivendi Universal das Recht, auch die übrigen Anteile an NBC Universal zu verkaufen.

4Siehe auch Artikel NBC übernimmt Mehrheit an DFA