Spiegel bleibt meist zitiertes News-Medium
Hamburger Magazin unumstrittener „Opinion Leader“
Von Dr. Matthias Kurp, 17.01.2002
Das
Nachrichtenmagazin Der Spiegel ist nach wie vor Deutschlands Leitmedium. Keine andere
Zeitung oder Zeitschrift wurden im vergangenen Jahr häufiger von überregionalen
Medien zitiert.
1148 mal
griffen überregionale Medien im Jahr 2001 exklusive Meldungen des Spiegel auf und verkündeten,
was das Hamburger Nachrichtenmagazin zuvor recherchiert hatte. Damit konnte
Augsteins publizistische „Speerspitze“ ihren Ruf als Opinion-Leader und
Leitmedium in der deutschen Medienlandschaft behaupten. Was der Spiegel - von
vielen boshaft als „Leidmedium“ tituliert - montags berichtet und meist in
Auszügen schon am Samstag zuvor über Presseagenturen verbreiten lässt, bestimmt
für viele Journalisten noch immer die Agenda der öffentlich relevanten Themen.
Gelingt es dem Team von Galionsfigur Rudolf Augstein am Wochenende eigene
Recherchen prominent in anderen Medien zu platzieren, fördert das die Auflage,
die im vergangenen Quartal erstmals noch vor der des Stern (Gruner + Jahr) lag.
Zweitwichtigstes
Leitmedium, so ergab die Untersuchung des Forschungsinstitutes Medien Tenor, ist die Bild-Zeitung, die auf 800
Nennungen kam und damit noch vor dem Spiegel-Konkurrenten Focus (525 Nennungen) aus dem
Münchener Verlag Burda lag. Das ZDF
wurde im vergangenen Jahr in 508 Fällen von anderen überregionalen Medien
zitiert, die Welt am
Sonntag erzielte 478 Nennungen. Dahinter folgten die Frankfurter Allgemeine Zeitung
(450), das ARD-Fernsehen
(394), Stern (354), Bild am Sonntag (353) und Süddeutsche Zeitung (346).
Auf den hinteren Plätzen lagen die Berliner
Zeitung (318), Die Welt
(291) und der Tagesspiegel
(247). Bei den Wirtschaftstiteln schnitt das Handelsblatt am besten
ab, gefolgt vom Wall Street
Journal und der Financial
Times Deutschland . Meist zitierter Hörfunksender war der Deutschlandfunk mit 212
Nennungen. Ausgewertet wurden von Medien Tenor Beiträge mit 9617 Zitaten aus
den Ressorts Politik und Wirtschaft in 18 Printmedien und
TV-Nachrichtensendungen.