Einen Monat vor
Beginn der neuen Saison in der Fußball-Bundesliga haben sich der neue
TV-Rechteinhalber Arena und Pay-TV-Marktführer Premiere auf eine Partnerschaft
geeinigt. In den Verbreitungsgebieten, deren TV-Netze in der Hand der Kabel
Deutschland GmbH liegen, soll Premiere
das Arena-Angebot via Kabel vermarkten.
Nachdem die Verhandlungen zwischen der Arena Sportrechte Marketing GmbH und der Kabel
Deutschland GmbH (KDG, ca. 9,6 Millionen Haushalte) seit Monaten
ohne Ergebnis blieben, musste sich der neue Rechteinhaber nach einer neuen
Lösung umschauen. In
dem Kaufvertrag hatte sich Arena Ende 2005 gegenüber der deutschen Fußballliga
(DFL) verpflichtet, zum Saisonauftakt mindestens vierzig
Prozent aller deutschen Haushalte versorgen zu können (4
siehe Artikel Fußball-Poker:
ARD siegt, Premiere verliert). Die Haushalte in Nordrhein-Westfalen und Hessen können über die Kabelnetzbetreiber
Ish und Iesy
versorgt werden, die zur selben Muttergesellschaft (Unity Media) gehören wie
Arena. Für Baden-Württemberg wurde in der vergangenen Woche eine Einigung mit Kabel BW erzielt. In allen anderen
Bundesländern haben Fußball-Fans mit Kabelanschluss nun die Möglichkeit, die
Arena-Programme bei Premiere zu abonnieren. Voraussetzung ist eine geeignete
set-Top-Box.
Ü
Zugang zu 800.000 Premiere-Kunden
Premiere soll das Angebot von Arena unverändert ausstrahlen.
Arena-Einzelabonnements werden bei Premiere – ebenso wie in den Netzen von Ish,
Iesy und Kabel BW – zunächst 14,90 Euro kosten, Angebote für Kombinationen mit
Premiere-Programmen könnten demnächst bundesweit folgen. Insgesamt soll Arena
Zugang zu etwa 800.000 Premiere-Kunden im KDG-Netz erhalten. Das Satellitenangebot von Arena, das bereits im März
vorgestellt worden war (4 siehe Artikel „Arena“
sicherte sich Netze, Team und Geld), bleibt
von der Kooperation unberührt.
Premiere-Kunden können also mit ihren Decodern
auch weiterhin alle Spiele der Fußball-Bundesliga live verfolgen. Welchen Preis
Arena für die Nutzung der Plattform zahlen muss, ist nicht bekannt.
Wichtiger noch aber dürfte für den Pay-TV-Marktführer sein, dass er nun nicht
fürchten muss, Fußball-Fans als Kunden zu verlieren. Offiziell
ging Premiere für dieses Jahr wegen des Verlusts der Live-Rechte an den Spielen
der Bundesliga bislang von einem Rückgang der Abonnentenzahl von 3,57 Millionen
Kunden auf etwa 3,4 Millionen aus. Der Premiere-Aktienkurs
stieg nach der Bekanntgabe der Kooperation mit Arena um etwa ein Viertel. Gleichzeitig wurde
bekannt gegeben, dass Premiere in den kommenden drei Jahren auch UEFA-Cup-Spiele zeigt. Pro Saison
sollen 13 Partien (vom Viertelfinale bis zum Finale) übertragen werden, davon
mindestens acht exklusiv.